Die Kontra-Position
Kontra-Position: Wenn man das entgegengesetzte Ergebnis eines Prozesses für logischer hält, dann nimmt man eine Kontra-Position ein. Kurz gesagt: Die Kontra-Position ist der Glaube, dass das Unwahrscheinliche wahrscheinlich passieren wird.Die Kontra-Position ist sinnvoll, da trotz der vielfältigen menschlichen Anstrengungen, die Zukunft vorherzusehen, die tatsächlich stattfindenden Ereignisse immer wieder auch den besten Voraussagen zuwider laufen. Es gibt drei wesentliche Faktoren, die die Prognosenproduzenten dazu veranlassen, Ereignisse vorherzusagen, die nie eintreten. Bei den drei Faktoren handelt es sich um Stolz, Angst und Habgier.
Stolz Die Menschen haben immer versucht, die Zukunft vorherzusehen. Wenn man sich für fähig hält, die Zukunft vorherzusehen, dann glaubt man sich im Besitz übernatürlicher Fähigkeiten. Der Stolz treibt die Menschen an, die Grenzen der Logik zu sprengen und Dinge vorherzusagen, die wahrscheinlich nie eintreten werden.
Angst Furcht verwirrt meistens die Fähigkeit zu vernünftiger Entscheidung; sie veranlasst die Menschen drohende Gefahren zu übertreiben und treibt sie dazu, den Status quo aufrecht erhalten zu wollen. Die Furcht davor, die Gesundheit oder den sozialen Status zu verlieren, provoziert einige Leute zu unsinnig schlimmen Voraussagen.
Habgier Wenn jemand außerordentlich daran interessiert ist, dass ein bestimmtes Ereignis eintreten soll, dann wird er gerne die Zeichen, an denen man den Eintritt des Ereignisses feststellen kann, erfinden. Je größer die Habgier, desto außergewöhnlicher wird die Prognose sein.
Wenn man die Probleme der menschlichen Natur betrachtet, dann gibt es noch einen Grund, warum die Menschheit mit ihren Zukunftsvoraussagen ständig falsch liegt. Wegen der Verwerflichkeit (Sündhaftigkeit) des Menschen führt Gott ihn absichtlich in die Irre. So heißt es in 2 Thessalonicher: „Deshalb liefert Gott sie dem Irrtum aus, so dass sie der Lüge Glauben schenken. Alle, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern am Bösen Gefallen hatten, werden so ihre Strafe finden.“ (2 Thes 2:11-12)
Obwohl die Unzuverlässigkeit menschlicher Zukunftsvoraussagen einige resignieren lässt, kann sie für Leute, die eine Kontra-Position einnehmen, ein durchaus akzeptables Instrument der Zukunftsvoraussage sein. Indem sie einfach den entgegengesetzten Standpunkt einnehmen sind sie in der Lage, das Eintreten zukünftiger Ereignisse besser einzuschätzen als die Prognostiker selbst.
Die Kontra-Position hat ihre Grenzen. Manchmal treten die Ereignisse tatsächlich doch so ein, wie sie die Menschen erwartet haben und manchmal treten Ereignisse ein, die sich überhaupt nicht mit dem vergleichen lassen, was erwartet wurde oder mit dem, was das Gegenteil gewesen wäre. Trotzdem kann die Kontra-Position zuverlässiger in der Prognose sein.
Hier einige Beispiele aus der Vergangenheit
Ereignisse, die falsch vorausgesagt wurden
- Ronald Reagan würde im Amt sterben (das sollte mit einem „20-Jahres-Fluch“ zusammenhängen). Wie wir alle wissen, ist er nicht im Amt gestorben.
- Die Killerbienen würden in den ganzen USA Chaos anrichten
- Der Ölpreis würde auf 50 Dollar je Barrel klettern und Benzin würde für fünf Dollar je Liter verkauft werden.
- Wir werden alle wegen des Ozonlochs binnen weniger Jahre verbrennen.
- Im Rahmen der Jahrtausendwende wird es den totalen Zusammenbruch der Computersysteme geben.
Ereignisse, die überhaupt nicht vorausgesagt wurden
Menschen, die sich über Gott erheben, erleiden häufig ein dieser Aussage sehr entgegensetztes Schicksal
- Die Kubakrise
- Der Zusammenbruch des Ostblocks
- Der Ausbruch von AIDS zuerst bei Homosexuellen
- Der terroristische Angriff auf das World Trade Center
- John Lennon sagte, die Beatles wären größer als Jesus Christus. 1980 wurde Lennon von einem Attentäter umgebracht.
- Graham Chapman, eine Berühmtheit von Monty Python, spielte in „Das Leben des Brian“ eine Jesus-Parodie. Er wurde 1989 von Krebs befallen.
- Die Rock-Gruppe „Nirvana“ machte ein Video, in dem ein sehr alter Mann am Kreuz gezeigt wurde, während ein Mädchen in Uniform um ihn herumtänzelte. Der Bandleader Kurt Cobein erschoss sich bald darauf im Rahmen einer Depression.
- Ich erinnere mich an das Theater um Robert Maplethorpe’s Kunstausstellung. Maplethorpe’s „Kunst“ umspannte das ganze Spektrum: von Kinderpornographie über Homosexualität bis zu einem Selbstbildnis als gehörnter dämonischer Figur. Herr Maplethorpe starb an AIDS kurz bevor der große Tumult um seine Ausstellung begann.
- Bon Scott, der erste Sänger von AC/DC, starb während eines Alkoholexzesses. Er wurde bewusstlos und erstickte, wahrscheinlich an Erbrochenem.
- Madalyn Murray O’Hair ist berühmt als Schlüsselfigur bei der Herbeiführung einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs zum Verbot des Schulgebets. Ein früherer Bürovorsteher ermordete bald nach der Verkündung der Entscheidung des Gerichtshofs die Atheistin, ihren Sohn und ihre Enkeltochter. Das Motiv für das Verbrechen war schlichte Geldgier.